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Fußball macht aus Fremden Freunde: Ein Turnierbesuch beim TBD Speldorf zeigt es

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Man sieht es: Fußball verbindet und macht Freu(n)de (Foto Emons) „Houssam indirekt!“ ruft Leopold Nienhaus seinem Spieler zu, der zum Freistoß gegen TUS Union 09 antritt. Der Ball geht am Tor vorbei. Auch wenn sich Housam ärgert, weil das Spiel gegen den späteren Turniersieger TUS Union mit 0:1 verloren geht, ist sein Trainer zufrieden. Denn drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage bescheren seinem Team am Ende Platz 3. „Beim Frühjahrsturnier konnten die Jungs als Letzte nur einen Fairness-Pokal gewinnen. Heute spielen sie schon wirklich gut und schießen endlich auch Tore,“ lobt Nienhaus. Der 19-jährige Abdal Houssam aus dem Irak ist einer der Flüchtlinge, die als Mannschaft des Jugendwerkes der Arbeiterwohlfahrt beim Sommerturnier des TBD Speldorf angetreten ist. Die jungen Männer aus Syrien, dem Irak, Ghana, Nigeria und Marokko spielen nicht nur an diesem Turniertag auf der Sportanlage des TBDs an der Langensiepenstraße. Seit April trainieren sie hier auch dienstags und freitags zusammen mit den Spielern des Speldorfer Clubs. Als die Bezirks-Geschäftsführerin des Awo-Jugendwerkes, Nadia Khalaf, auf der Suche nach einer geeigneten Spiel- und Trainingsstätte für die Flüchtlinge suchte, wurde sie unerwartet schnell bei ihrem Landesgeschäftsführer-Kollegen Torsten Otting fündig, der bei den alten Herrn des TBD Speldorf mitspielt. „Anfangs gab es gewisse Vorbehalte. Aber das hat sich schnell gegeben. Die Jungs sind wirklich in Ordnung und wir sprechen jetzt beim Training öfter Englisch“, erzählt der Vorsitzende des 1895 gegründeten und heute 180 Mitglieder zählenden TBD Speldorf, Michael Weber. Man kommt sich näher Beim Bier oder Wasser nach dem Training oder nach dem Spiel ist man sich auch menschlich näher gekommen. Dann erzählen die jungen Männer, die seit einigen Monaten in den Flüchtlingsunterkünften an der Mintarder Straße und an der Holzstraße leben auch von ihren Fluchterlebnissen. Das Schlimmste, so hört man von ihnen, sei es gewesen nachts bei Regen mit kaputten Klamotten unterwegs zu sein....

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